Klinikum Salzgitter: Erfahrungen mit E.care

Das Klinikum Salzgitter GmbH ist ein Schwerpunktkrankenhaus mit einem überregionalen Einzugsbereich. Die Interdisziplinäre Notaufnahme hat im Jahr etwa 22.000 Patientenkontakte und versorgt überproportional viele schwererkrankte Patienten. Die Notaufnahme steht damit insbesondere zu den häufigen Spitzenbelastungszeiten unter hohem Druck. Gleichzeitig wird großer Wert auf eine hochwerte medizinische Versorgung und auf kurze Warte- und Aufenthaltszeiten der Patienten gelegt. 

Für die weitere Optimierung der Patientenversorgung wurde eine Software gesucht, die sich der Arbeitsweise der Mitarbeiter der Notaufnahme anpasst und sie nicht zwingt, ihre Arbeitsweise der Software anzupassen. Gleichzeitig wurden eine Verbesserung der Dokumentationsqualität, die Entlastung der Mitarbeiter, eine Sicherung der Kommunikation zwischen Ärzten und Pflege und eine Steuerung der Prozesse durch IT-Hinterlegungen angestrebt.

Diese Software wurde mit E.care gefunden. Seit seiner Inbetriebnahme hat E.care alle in sie gesetzten Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. 

Die Notaufnahme des Klinikum Salzgitter war bereits vor der Einführung von E.care papierlos. E.care führte dennoch zu einer weiteren Steigerung der Dokumentationsqualität bei gleichzeitiger Entlastung der Mitarbeiter. Die Abläufe der Notaufnahme wurden, bei unveränderter Zahl der Mitarbeiter, deutlich schneller und sicherer. Ärztliche Anordnungen zum Beispiel sind durch einen Mausklick klar und eindeutig. Die Mitarbeiter der Pflege sehen die Anordnungen an jedem PC der Notaufnahme und können sie dadurch wesentlich früher ausführen. Dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Notaufnahme innerhalb eines Jahres von 89 auf 75 Minuten gesenkt werden konnte, und dass die Wartezeiten bis zum ersten Kontakt mit Pflege und Arzt weiter reduziert werden konnten, wird durch E.care maßgeblich unterstützt.

Die Einführung von E.care war nicht einfach und benötigte mehr Zeit als zunächst veranschlagt worden war. Die lag vor allem an zwei Gründen, der schwierigen Implementierung in das hiesige KIS und am anfänglichen Widerstand mancher Ärzte. Aus diesen Erfahrungen heraus empfehlen wir eine genügend lange Vorlaufzeit einzuplanen, bevor E.care in den vollen Echtzeitbetrieb geht. Es erscheint sinnvoll, erst einige Key-User mit E.care arbeiten zu lassen, bis alle Kommunikations-bugs zwischen KIS und E.care beseitigt sind. Dazu ist eine gute Zusammenarbeit des E.care-Supports und der hauseigenen IT erforderlich. 

E.care wurde von den Mitarbeitern der Pflege und den ständig in der Notaufnahme arbeitenden Notfallmedizinern schnell angenommen und ins Herz geschlossen. Einige Ärzte, die nur zeitweise in der Notaufnahme arbeiten, lehnten es anfangs ab sich mit einer neuen Software, die auch nur in der Notaufnahme läuft, zu beschäftigen. Hinzu kam, dass E.care auf Grund seines mächtigen Leistungsumfangs nicht ausschließlich intuitiv bedient werden kann. Hier half geduldiges Überzeugen und kollegiale Unterstützung bei Bedienunsicherheiten. Inzwischen ist E.care breit ausgerollt und akzeptiert. Nur die fehlende Implementierung der BG-Dokumentation ist noch etwas schade. 

Die Kosten und die Mühen bei der Einführung von E.care lohnen sich allemal. E.care ist ein großartiges Dokumentations- und Kommunikationsprogramm, das die Arbeit in der Notaufnahme sehr erleichtert. Niemand von uns möchte es mehr missen. Auch unser Bettenmanagement ist dankbar für E.care. Beide sind miteinander verlinkt, so dass Bettenanforderung, Suche und Mitteilung der Station erheblich vereinfacht und beschleunigt wurde. Wir sind gerade dabei E.care noch um zwei Aufgaben zu erweitern: Prozesssteuerung und Abrechnungsunterstützung. In Zusammenarbeit mit der Abrechnungsabteilung haben wir zum Beispiel die Anordnungen so konfiguriert, dass die Mitarbeiter der Administration nur auf Grund des E.care-Dokumentes eine optimierte Abrechnung vornehmen können. 

Besonders stolz sind wir darauf, dass wir durch eine Reihe von Hinterlegungen und Textbausteinen, vor allem aber durch die Implementierung unserer Decision Instruments, E.care von einem dokumentierenden zu einem prozesssteuernden Instrument weiterentwickelt haben. Hier sehen wir noch erhebliches weiteres Potenzial und arbeiten mit Hochdruck daran, gleichsam an E.care 2.0.

Dr. Thomas Fleischmann, FCEM FESEM MHBA
Chefarzt der Interdisziplinären Notaufnahme 

Dr. Karsten Kraatz
Leitender Oberarzt der Interdisziplinären Notaufnahme